"Zhú - Bambus - Take", Tenri Japanisch-Deutsche Kulturwerkstatt, Köln 2015

In enger Kooperation veranstalteten die Gesellschaft der Chinafreunde e.V., Partnerschaftsverein Köln-Peking und die Tenri Japanisch-Deutsche Kulturwerkstatt e.V. im November 2015 ein dreiwöchiges chinesisch-japanisch-deutsches Begegnungsfest rund um das verbindende Thema „Bambus“. Im Mittelpunkt stand eine Kunstausstellung zweier chinesisch-japanisch-(deutscher) Künstlergruppen, die sich in ihren Arbeiten und Installationen, den Bambus als Inspiration nutzend und auch den Besucher integrierend, mit den Möglichkeiten und Wegen interkultureller Kommunikation und Zusammenarbeit beschäftigten.

Weiterhin wurde in einer gesonderten Präsentation der Blick auf die Verwendung von Bambus als künstlerisches Motiv in Malerei und Literatur sowie als Werkstoff für Alltags- und rituelle Gegenstände gerichtet.



In der Luft

Sechs Künstler/innen und Kunststudent/innen aus China, Deutschland und Japan entwickelten zusammen ein Projekt, welches sich auf die frühe Rolle des Bambus als Schriftträger bezieht. In zweimal sechs parallel laufenden Serien wurden nach dem Prinzip des Staffellaufs Arbeiten untereinander ausgetauscht. Jede/r Künstler/in zieht aus der vorangegangenen Arbeit Elemente heraus, interpretiert und reflektiert sie und arbeitet sie in sein eigenes künstlerisches Schaffen ein. Es wird ein Prozess der Annäherung sowie der Abgrenzung gezeigt, ein Gespräch in künstlerischen Arbeiten, über Kunst, aber auch über Kommunikation und die Frage des Verständnisses jenseits von Sprache. Der Titel verweist hierbei auf die „in der Luft“ schwebende, indirekte Beziehung zwischen den Künstlern während des Schaffensprozesses über ihre Werke.

Künstler/innen:
Chihiro Nishio (Kanagawa/Tokyo), Lei Xi (Jiangsu/Köln), Reiko Yamaguchi (Okayama/Braunschweig), Simiao Yu (Tianjin/Braunschweig), Rui Zhang (Anhui/Braunschweig), Miriam Laage (Berlin/Braunschweig)

Installationsansicht mit den Arbeiten zweier Serien


Klingonische Teezeremonie

Megumi Fukuda und Echo Ho sind interdisziplinäre Künstlerinnen aus Japan (Hiroshima) und China (Peking), die beide in Deutschland arbeiten und leben. Ihre Begegnung führte zu einem intensiven persönlichen, kulturellen und künstlerischen Austausch und dem gemeinsamen Projekt: Die Klingonische Teezeremonie. Die Künstlerinnen beabsichtigen, nicht ihre eigenen alten Kulturen neu zu präsentieren, sondern verwenden das kulturelle Erbe als Geste des künstlerischen Rituals und lösen so die traditionellen Bräuche, Gewohnheiten und Überzeugungen darin auf. Der zeremonielle Charakter fordert den Besucher dazu auf, die Verfremdung zwischen den Welten und die Zeitsprünge über Tausende von Jahren als persönliche Begegnung zu würdigen.
Für die Tenri Japanisch-Deutsche Kulturwerkstatt wurde unter Verwendung von Ton, Licht und verschiedenen Objekten ein ephemerer Bambusgarten erschaffen. Verzweigte Wege führen den Besucher in den Wechsel von Licht und Schatten, während sich die Gedanken im Klang des Winds und des tropfenden Wassers verlieren. Das Licht nimmt ab, wenn die Sonne untergeht, aber es leuchtet wieder auf in den Spiegelungen der Gesichter in den Teetassen.

Raum- und Klanginstallation von Echo Ho und Megumi Fukuda


Performance Klingonische Teezeremonie


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